Natürlicher Minimalismus im Schwimmgarten auf dem Land

Das Haus: ein moderner Gebäuderiegel. Der Garten: naturnah, organisch, durchaus wild. Einen harmonischen Übergang zwischen formalen Strukturen und bewegtem Grün schafft einen Naturpool, der das Haus an zwei Seiten großzügig einfasst – und jede Menge spannende Perspektiven in die ländliche Umgebung bietet.

Bereits in der Planungsphase des Neubaus auf einem mehr als 1.700 Quadratmeter großen Grundstück nahe Dortmund haben die naturverbundenen Bauherren Wert auf Wasser am Haus gelegt und das Haus entsprechend ausgerichtet. Mit den Landschaftsgärtnern von Garten- und Landschaftsbau Grunewald in Werne beauftragten sie für die Gartengestaltung nicht nur Spezialisten für den Bau von biologisch gereinigten Badegewässern, sondern auch ein Team, das für eine moderne ganzheitliche Gartenplanung steht. So entwickelte Ruth Kleinewiese, gelernte Landschaftsgärtnerin und Ingenieurin für Freiraumplanung, ein Konzept für einen unaufgeregten, eleganten Garten, der mit der Familie lebt und wächst: „Der Garten ist hier tatsächlich ein erweitertes Wohnzimmer und trotzdem gibt es ein Drinnen und ein Draußen“, sagt sie. „Je weiter wir uns vom Haus entfernen, umso mehr lösen sich die formalen Strukturen und klaren Linien auf und der Blick schweift in die weite Landschaft, mit dem Westfalenstadion am Horizont.“

Der Effekt verstärkt sich dadurch, dass das Haus auf einer leichten Anhöhe steht und der Naturpool L-förmig direkt am Haus liegt, nur getrennt durch eine umlaufende Terrasse. „Die Herausforderung liegt hier darin, den Teich mit dem Gebäude und dem Garten zu einer Einheit zu verschmelzen – und vor allem die Technik unsichtbar zu machen“, so Ruth Kleinewiese. Das ist hier in Perfektion gelungen: Der Teich schmiegt sich ans Haus und holt gleichzeitig den Garten in die Wohnräume: Die Bewegung des Wassers spiegelt sich dank der durchgängigen Fensterfronten ungebrochen im gesamten Inneren.

Ruhig und unaufgeregt: die Terrassen- und Teichlandschaft

Ein extragroßer Holz-Steg über den Teich teilt ihn optisch. Er ermöglicht nicht nur den Zugang zum Garten, sondern dient auch als Terrasse. Weitere Terrassen sind an den jeweiligen Schmalseiten des Naturpools angelegt: eine heimelige kleine Sonnenterrasse aus Holz, hinter der sich Reitgras (Calamagrostis) im Wind wiegt, sowie eine Familienterrasse mit großformatigen Natursteinplatten aus Muschelkalk. Die Natursteinplatten bilden auch direkt am Haus noch mal einen großzügigen Sitzbereich. Die Platten wurden mit einer Kreuzfuge verlegt, die ein ruhiges Bild schafft, und überkragen – in einer Sonderanfertigung – auch den Teichrand. Ruth Kleinewiese: „Die Optik ist schlicht – und deshalb umso aufwändiger herzustellen.“ Die Terrasse wird von immergrünen Eiben eingefasst und von drei malerischen Felsenbirnen beschirmt. Diese bieten nicht nur Schatten, sondern brechen auch den auffrischenden Wind aus West.

Die Terrassen- und Teichlandschaft folgt damit einem der wichtigsten Prinzipien für eleganten Minimalismus: Die Landschaftsgärtner fokussieren sich auf zwei, maximal drei unterschiedliche Materialien – hier Holz und Naturstein. Neben dem Muschelkalk für die Terrasse wird ein natürlich gebrochener Anröchter Grünsandstein zum Einfassen der Beete im Garten verwendet.

Natürlich durcheinander: Gräser und Stauden

Bei der Pflanzenauswahl im Gartenbereich achtete die Gartenplanerin darauf, den freien Blick in die Landschaft zu erhalten und möglichst heimische Pflanzen zu verwenden – beides auch besondere Wünsche der Familie. Das komplette Grundstück wird von horstig wachsendem Federgras (Stipa) eingerahmt. Die wellenartige Pflanzung greift das Thema Wasser ebenso auf wie Pflanzenauswahl in den Beeten am Schwimmteich: Frauenmantel (Alchemilla), Bergenie und Schwertlilie (Iris) lieben es allesamt etwas feuchter. Die Stauden dürfen hier wild durcheinander wachsen und blühen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Die Gesamtwirkung ist lebendig, aber dennoch beruhigend – perfekt ausbalanciert für einen Garten, der sowohl Schönheit als auch Natürlichkeit ausstrahlen soll. Bei der Uferbepflanzung kommen Zyperngras (Cyperus) Blutweiderich (Lythrum salicaria) und Wasserminze (Mentha aquatica) zum Einsatz. Im Teich blühen zudem Seerosen.

Aber auch Bäume haben ihren Platz im Garten gefunden: Zur Straßenseite dienen höhere Säuleneichen dazu, den Wind zu brechen und das Licht vorbeifahrender Autos auszublenden. In Verlängerung des Terrassenstegs steht am Grundstücksrand ein mehrstämmiger Zierapfel (Malus). Nahe am Haus wurden einige kleinbleibende Apfelbäume gepflanzt. Rotbuchen mit grünen Blättern (Fagus sylvatica) schließen das Areal ab: Ihr Wachstum bleibt auf Zaunhöhe begrenzt.

Von der Familie nachträglich hinzugefügte Pflanzen wie Olivenbäume und Palme an und auf den Terrassen bereichern den Garten noch einmal um eine mediterrane Perspektive.

Von der Beleuchtung bis zum Rasenroboter: Technik im Garten sorgfältig planen

Mehr denn je legt Grunewald heute Wert auf eine professionelle Vorplanung – und das nicht nur bei großen Grundstücken auf dem Land, sondern auch bei kleineren Stadtgärten. Denn die Erwartungen und Ansprüche der Menschen an Gärten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen: Der Garten wird immer stärker als persönlicher Rückzugsort und Wohlfühloase genutzt – Beschattungssysteme, Gartendusche, Outdoor-Lautsprecher und WLAN inklusive. Außerdem hat der Wunsch nach Komfort Einzug in den Garten gehalten: Automatisierte Bewässerungssysteme, smarte Beleuchtung oder Mähroboter gehören stets zum Standard in den Gärten von Grunewald.

„Unsere Ingenieure haben nicht nur die ästhetische Gestaltung im Blick, sondern lassen auch technisches Know-how aus anderen Fachbereichen wie dem Installateur- und Elektrohandwerk einfließen“, erklärt Frederik Grunewald, Co-Geschäftsführer des Fachbetriebs. Stromkabel, Wasserleitungen und Internetverbindungen für smarte Systeme müssen von Beginn an durchdacht und so in die Gartengestaltung integriert werden, dass der visuelle Eindruck unberührt bleibt. Dies erfordert eine detaillierte ingenieurstechnische Planung, um alle notwendigen Elemente in der passenden Dimensionierung bereits im Vorfeld am richtigen Ort zu platzieren. Mit einer gezielten Anordnung und dem geschickten Verbergen von Kabeln, Leitungen und technischen Geräten entsteht ein harmonisches Gesamtbild, in dem Funktionalität und Ästhetik nahtlos miteinander verschmelzen – damit der Außenraum optimal genutzt werden kann.

Fotos: Grunewald