Heiße Sommer, nasse Winter: Der Klimawandel im Garten
Ende November 2019 wurde der zweite Monitoringbericht der Bundesregierung vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) in Berlin vorgelegt. In diesem sind die Auswirkungen der globalen Erderwärmung für Deutschland zusammengefasst. So hat sich die mittlere Lufttemperatur hierzulande seit 1881 um rund eineinhalb Grad erhöht, während die Wintermonate um 25 Prozent feuchter geworden sind und es häufiger zu Starkregenfällen kommt. Im Sommer treten dagegen verstärkt Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius auf.
Ende November 2019 wurde der zweite Monitoringbericht der Bundesregierung vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) in Berlin vorgelegt. In diesem sind die Auswirkungen der globalen Erderwärmung für Deutschland zusammengefasst. So hat sich die mittlere Lufttemperatur hierzulande seit 1881 um rund eineinhalb Grad erhöht, während die Wintermonate um 25 Prozent feuchter geworden sind und es häufiger zu Starkregenfällen kommt. Im Sommer treten dagegen verstärkt Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius auf. „Der Klimawandel ist schon heute lokal spürbar - nicht nur für uns Menschen, sondern natürlich auch für die Pflanzen", betont Gerald Jungjohann vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.. „Sie müssen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Winter und Sommer zurechtkommen, ebenso mit je nach Jahreszeit sehr trockenen und sehr feuchten Bodenverhältnissen."
Frage: Welche Pflanzen für die Zukunft?
Längst nicht alle Pflanzen kommen mit den neuen Herausforderungen zurecht. Einige sind vor allem durch die sommerliche Dürre geschwächt und dadurch anfälliger für Krankheiten. Zugleich bieten die klimatischen Verhältnisse vielen Schädlingen ideale Bedingungen. Diese breiten sich stark aus und befallen Gehölze, die bislang in unseren Breitengraden gute Wachstumsbedingungen hatten. Das zeigt sich aktuell zum Beispiel in den Wäldern, wo der Borkenkäfer ein großes Fichtensterben verursacht. Doch nicht nur für heimische Schadinsekten, auch für sogenannte Neozoen - also Tiere aus anderen Gebieten der Welt - sind die Pflanzen hierzulande mittlerweile ein gefundenes Fressen. Ein tragisch-berühmtes Beispiel ist der Buchsbaumzünsler: Dieser ostasiatische Kleinschmetterling wurde zu Beginn dieses Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt - mit fatalen Folgen, denn die hungrigen Raupen haben fast zu einem kompletten Verschwinden des Buchsbaums geführt, der seit Jahrhunderten eine wichtige Pflanze in der europäischen Gartenkultur war.
Das wirft zwangsläufig die Frage auf, welche Gehölze die klimatischen Veränderungen besser vertragen, gegen aktuelle Schädlinge resistenter sind und daher in Zukunft vermehrt gepflanzt werden sollten. In der Wissenschaft wird in diesem Punkt viel geforscht, auch die Baumschulen sind auf der Suche nach robusten Pflanzen. „Natürlich spielt dieses Thema nicht nur im Großen eine Rolle, sondern auch im Kleinen", sagt Jungjohann. „Dennoch sollte man sich als Privatgartenbesitzer nicht verrückt machen. Wir werden in den nächsten Jahren weder Palmen auf unseren Grundstücken stehen haben, noch ist es angebracht komplett auf Pflanzen zu verzichten. Die meisten Arten und Sorten, die heute schon in den Gärten wachsen, empfehlen sich auch für die Zukunft."
Lösung: Auf Vielfalt setzen!
Bei wem die Pflanzen während der letzten trockenen Sommer bereits gelitten haben oder wer seinen Garten neugestalten möchte, sollte sich von einem Landschaftsgärtner beraten lassen. Der Profi weiß, wie man für die bereits eingewachsenen Pflanzen ideale Bedingungen schaffen kann oder auch, welche Alternativen es zum Buchsbaum gibt - ebenfalls immergrün und gut schnittverträglich sind zum Beispiel die Japanische Stechpalme (Ilex crenata) und die Eibe (Taxus baccata). Auch Grundstücksbesitzer, die auf der Suche nach Gewächsen sind, die mit den unterschiedlichen jahreszeitlichen Temperaturen gut zurechtkommen, steht der Profi beratend zur Seite. Bestens geeignet sind zum Beispiel Pflanzen, die an kontinentales Klima gewöhnt sind, also an kalte Winter und warme Sommer sowie an Trockenheit. Das gilt zum Beispiel für Pflanzenarten, die im östlichen Europa ihre Heimat haben. Jungjohann vom BGL: „In jedem Fall gilt: Auf Vielfalt setzen! Kombiniert man möglichst unterschiedliche Arten und Sorten mit ähnlichen Standortansprüchen, vermeidet man zum Einen umfangreiche Ausfälle durch neue Krankheiten oder Schädlinge, zum Anderen erhält man ein schönes, spannendes Gartenbild, das durch das Jahr attraktiv ist." Weitere Infos gibt es auf www.mein-traumgarten.de.
Quelle: BGL
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