Arbeitsminister Laumann zum Arbeitstreffen in der DEULA in Warendorf
Der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen steht vor besonderen Herausforderungen: Viele Jugendliche können sich inzwischen den Ausbildungsplatz aussuchen und die Arbeitgeber stehen im Wettbewerb um talentierten Nachwuchs. Übersehen wird jedoch schnell, dass einigen Jugendlichen der Übergang ins Berufsleben noch immer schwer fällt. Dabei ist trotz mancher Probleme, ob schulisch oder sozial, eine qualifizierte Ausbildung oft möglich. Über die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt und über denkbare Maßnahmen haben jetzt Vertreter des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW (VGL NRW), der DEULA Westfalen-Lippe in Warendorf und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen diskutiert. Minister Karl-Josef Laumann persönlich war auf Einladung des VGL NRW zu einem Arbeitstreffen nach Warendorf gekommen.
Ausbildung ganz oben auf der Prioritätenliste
Der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen steht vor besonderen Herausforderungen: Viele Jugendliche können sich inzwischen den Ausbildungsplatz aussuchen und die Arbeitgeber stehen im Wettbewerb um talentierten Nachwuchs. Übersehen wird jedoch schnell, dass einigen Jugendlichen der Übergang ins Berufsleben noch immer schwerfällt. Dabei ist trotz mancher Probleme, ob schulisch oder sozial, eine qualifizierte Ausbildung oft möglich. Über die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt und über denkbare Maßnahmen haben jetzt Vertreter des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW (VGL NRW), der DEULA Westfalen-Lippe in Warendorf und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen diskutiert. Minister Karl-Josef Laumann persönlich war auf Einladung des VGL NRW zu einem Arbeitstreffen nach Warendorf gekommen.
„Unsere Branche ist innerhalb von 10 Jahren um rund 50 Prozent gewachsen. Unsere Betriebe suchen händeringend Mitarbeiter und sind dabei auch bereit, vermeintlich schwierige Fälle in Ausbildung oder Arbeit zu nehmen“, eröffnete Christoph Lau als Geschäftsführer des VGL NRW das Gespräch. Reinhard Schulze-Tertilt, Mitglied des VGL NRW-Präsidiums und selbst Unternehmer aus Everswinkel, ergänzte: „Wir haben auch aus diesen Gruppen wertvolle Mitarbeiter gewonnen. Innerhalb unserer Betriebe bestehen im Anschluss oft weitere Aufstiegsmöglichkeiten, die Strukturen sind da sehr durchlässig.“ Minister Karl-Josef Laumann berichtete, die Landesregierung werde ein sogenanntes „Programm Ausbildung“ auflegen, mit dem in den kommenden drei Jahren pro Jahr jeweils 1.000 benachteiligte junge Menschen in Ausbildung gebracht werden sollen. Dafür stellt die Landesregierung in den Jahren 2018 und 2019 jeweils rund 33 Mio. € bereit. Dabei sollen Betriebe und Bildungsträger eng zusammenarbeiten, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die einer erfolgreichen Ausbildung im Wege stehen könnten. Noch in diesem Herbst sollen junge Menschen möglichst direkt von der Schulbank in eine Lehre wechseln. VGL und DEULA versicherten sogleich ihr hohes Interesse. „Als Bildungsträger sind wir für eine solche Maßnahme prädestiniert. Wir sind bestens mit der Branche und dem Beruf des Landschaftsgärtners vertraut. Die DEULA führt die überbetriebliche Ausbildung durch und bietet viele Weiterbildungsangebote, gleichzeitig haben wir langjährige Erfahrung auch im Bereich unterstützender Maßnahmen“, so der Geschäftsführer der DEULA, Björn Plaas.
Die Bereitschaft der Betriebe, neue Wege zu gehen, zeige sich auch am Programm „Welcome to WiN – Work in Nature“, über das sich Minister Laumann berichten ließ. Der VGL NRW und die DEULA haben gemeinsam mit den Garten- und Landschaftsbaubetrieben im Münsterland sowie der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und dem Jobcenter Kreis Warendorf ihre Qualifizierungsmaßnahme für Flüchtlinge angestoßen. Daraus sind bereits überdurchschnittlich viele Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse hervorgegangen. Besonders wichtig sei hier die enge Kooperation aller Beteiligten.
Christoph Lau wies darauf hin, wie wichtig begleitende Hilfestellungen bei der Beschäftigung von Flüchtlingen aber auch Langzeitarbeitsloser sind, um die Chancen auf eine nachhaltige Beschäftigung zu steigern. „Häufig scheitert es an Kleinigkeiten, aber in kleinen und mittleren Betrieben ist es für den Chef oft schwierig, sich auch um persönliche Probleme des Mitarbeiters zu kümmern. Kleine Hilfen können hier Wunder bewirken“, so Lau. Die DEULA unterstützt in solchen Fällen zum Beispiel durch Beratung und Coaching, flächendeckend sei ein solches Angebot aber nicht gegeben.
Andrea Elisa Schütte, Geschäftsleitung der DEULA, berichtete von den guten Erfolgen bei der Gewinnung von Arbeitskräften nicht nur aus den Personenkreisen der Flüchtlinge, sondern auch bei Langzeitarbeitslosen oder durch die Weiterbildung Beschäftigter: „Es gibt viele Angebote. Und wenn Arbeitsuchende erst einmal hier sind, können wir auch passende Maßnahmen vorschlagen. Dabei stellen wir den Menschen in den Mittelpunkt. Das Problem ist, dass die Vielfalt der Möglichkeiten oft nicht bei den Menschen, für sie gedacht ist, ankommt.“ Minister Laumann bestätigte das: „Gerade weil viele gute Angebote nicht so angenommen werden, müssen wir näher an die Menschen heran. Hier gilt es, im Regelsystem bestehende Handlungsspielräume zur Stärkung aufsuchender Sozialarbeit zu nutzen.“
Dass auch das berufliche Fortkommen im GaLaBau im Fokus des Verbandes steht, zeigt die Qualifizierungsoffensive ‚GalaQ‘, die auf Bundesebene die Weiterbildung von einfachen Tätigkeiten bis zur Betriebsleitung systematisiert.
Auch das Thema Weiterbildung griff der Minister auf und verwies auf den Ausbildungskonsens, der mit neuem Leben gefüllt und zu einem Gremium der Fachkräftesicherung weiterentwickelt werden soll. Wichtig, so der Minister, sei zudem auch das Thema Digitalisierung: „Wir müssen mit der sich verändernden Arbeitswelt Schritt halten und die Leute fit machen für eine Welt, in der die Digitalisierung Realität ist. Darum werden wir das Instrument des Bildungsschecks stärken. Es geht darum, die Beschäftigten auf allen beruflichen Ebenen fit für die Zukunft zu machen!“
Hier konnten die DEULA und der VGL NRW darauf verweisen, dass sie das Thema Digitalisierung in ihren Ausbildungsplan für Landschaftsgärtner aufnehmen werden. Im Zuge der überbetrieblichen Ausbildung soll es zukünftig ein Modul „digitale Baustelle“ geben. Der VGL NRW will seine Azubis auf die Arbeitsmethoden der Zukunft vorbereiten und die DEULA sei dafür der beste Partner, hieß es von VGL NRW-Geschäftsführer Christoph Lau.
Für die DEULA als Bildungsträger waren schließlich die verschiedenen Instrumente der Qualifizierung für unterschiedliche Zielgruppen das Thema. Karl-Josef Laumann machte deutlich, dass er für die Zukunft auf längerfristige und gezielte Unterstützungsmaßnah-men setzt. Die Mittel für den ESF-finanzierten „Bildungsscheck“ sollen dafür von derzeit fünf auf demnächst 30 Millionen Euro aufgestockt werden, damit auch Mitarbeiter in kleinen und mittleren Unternehmen sowie Selbstständige einen Nutzen davon haben. Die DEULA steht den Betrieben und Beschäftigten für die Mittel als Beratungsstelle für den Bildungsscheck NRW zur Verfügung.
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