Neben geeigneten, standortgerechten Pflanzen – die dann im Ergebnis sogar einen geringeren Pflegeaufwand besitzen – spielt auch im heimischen Garten das Regenwassermanagement eine immer größere Rolle. Denn Starkregenereignisse sind in den letzten Jahren im Westen immer öfter zu beobachten. Innerhalb weniger Stunden können einst unvorstellbare Regenmengen den Garten fluten und ihn unter Wasser setzen. Umso wichtiger ist es, Bereiche zu schaffen, an denen das Wasser versickern kann. „Grundsätzlich sollten so wenig Flächen wie möglich im Garten versiegelt werden, damit Regenwasser ablaufen kann“, so Mennigmann. „Darüber hinaus gibt es aber auch die Möglichkeit Mulden und Senken, in denen sich Wasser zunächst einmal sammeln kann, um dann langsam abzulaufen, gestalterisch in den Garten einzubeziehen und durch eine entsprechende Bepflanzung sogar noch einmal aufzuwerten.“
Auf einen Blick – Ideen, wie Ihr Garten klimafest wird
- Pflanzen von Klimabäumen, d.h. besonders robusten Bäumen, die sowohl Hitze und Trockenheit als auch Starkregen und Wind gut vertragen
- Zusammenstellen von Beeten mit klimaangepassten Stauden
- Begrünung von Dächern (hier: Hausdach, Garagendächer, Dach des Gartenhauses) und Fassaden
- automatische Bewässerung zum sparsamen Einsatz von Wasser
- Zisternen zum Sammeln von Wasser bei Starkregen zu
- Anlegen von Schattenplätzen unter Bäumen, z.B. mit Pergolen oder fest installierten Großschirmen
Mit einer Dachbegrünung oder auch einem Solar-Gründach haben Garten- und Hausbesitzer noch einen weiteren Hebel zur Klimaanpassung: Grüne Dächer leisten einen wichtigen Beitrag zur Regulierung des Mikroklimas gerade in Städten. Die Temperaturen auf einem Gründach sind selbst im Sommer noch angenehm, während das Thermometer auf einem sogenannten „Schwarzdach“, etwa auf Garagendächern, leicht auf 60 Grad Celsius und mehr klettern kann. Je mehr Menschen sich für ein Gründach entscheiden, umso besser für das (Mikro-)-Klima: Die Städte heizen sich nicht mehr so schnell auf. Das steigert die Lebensqualität der Menschen und schützt auch die Gesundheit. In der Kombination mit einer Solaranlage punktet das Gründach einmal mehr, weil die Leistungsausbeute der Anlage steigt. „Als Verband fordern wir von der Politik daher auch eine kombinierte Förderung von Dachbegrünung und Photovoltaik“, erklärt VGL NRW-Präsident Josef Mennigmann. „In den vergangenen Jahren hat hier bereits ein erheblicher Wandel eingesetzt und wir hoffen, dass wir mit dieser Forderung im Interesse der Haus- und Gartenbesitzer einmal mehr den Anstoß geben können, unser Land und damit auch unsere Gärten klimafit zu machen.“