Der Stadtteil Bernberg kämpfte zuvor mit Planungsfolgen der Nachkriegszeit. Um städtebaulichen und sozialen Mängel zu begegnen, setzte die Stadt ein „Integriertes Handlungskonzept für Bernberg“ ein. Dabei galt es, ein grünes Rückgrat als Folge von Wegen und platzartigen Aufweitungen zu schaffen, dass den großen Höhenunterschied im Ortsteil geschickt durchmisst und bestehende Plätze, Geschäftsbereiche und Grünflächen anbindet. Die Jury des nrw.landschaftsarchitektur.preis 2022 lobte die entwickelte „Kaskade“ aus Treppen, Rampen, Grünbereichen und Spielorten lässt hohe Aufenthaltsqualität entstehen: „Gesamtkonzept, Spielangebote, aber auch Details zeigen hohe gestalterische, soziale und funktionale Qualitäten; die Mitwirkung der Bürger*innen war systemimmanent und nicht zuletzt die Auszeichnung im Rahmen des Werkstattverfahrens belegen, dass diese Arbeit `Preis-wert´ ist.“
Höhepunkt ist der im Norden gelegene Spielplatz mit integrierten Klettermöglichkeiten. Sitzmauern und Bänke bieten viele Gelegenheiten zum Aufenthalt und machen den Spielort zum sozialen Treffpunkt. Entlang der Nordachse gliedern sich Spiel- und Sandspielflächen für kleinere Kinder an, eine Boulebahn sowie Fitnessgeräte für die ältere Generation. „Die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Spielflächen, die wir gestaltet haben, sowie der Spielgeräte, die wir aufgebaut haben, gehört auch aus landschaftsgärtnerischer Sicht sicherlich zu den Besonderheiten dieses Projekts“, so Jan Eyberg. „Damit verbunden war auch eine logistische Herausforderung: Sämtliche Bauteile mussten durch kleinere Seitenstraßen und -wege auf die eigentliche Fläche gebracht werden.“ Darunter war beispielsweise auch ein Bauteil einer Betonbank, das alleine fünf Tonnen wog.
Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen Nordrhein-Westfalen (bdla nw) hat den nrw.landschaftsarchitektur.preis in diesem Jahr zum bereits zehnten Mal verliehen. Unterstützt wird der Preis vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V., Ehrenpräsident H. Christian Leonhards ist Teil der Jury. Mit dem Preis soll mutige und kreative Landschaftsarchitektur gefördert werden.
Fotos: Nikolai Benner (3), Metten (1)