Digitale Baustelle

Kurs des VGL NRW deckt Bedarf an Digitalkompetenz im GaLaBau

Worum geht es?

Die Digitalisierung von Maschinen/Geräten und Prozessen wirkt sich immer stärker auf Abläufe im Garten- und Landschaftsbau aus. Doch Digitalisierung darf und soll nicht zum Selbstzweck werden. Während einige Bereiche im Alltag des Garten- und Landschaftsbaus „analog“ sind und auch bleiben werden, gibt es Prozesse, welche im Zuge der Digitalisierung immer weiter automatisiert werden. Um einen Prozess zu digitalisieren/automatisieren sind u. a. nachfolgende Punkte wichtig:

Sichtbarkeit

Der Prozess sollte für alle Akteure verständlich dokumentiert und klar abgegrenzt sein.

Messbarkeit

Um den Fortschritt zu messen, sind klare Parameter und Zwischenziele wichtig.

Befähigung

Die Akteure (die Mitarbeiter) müssen befähigt/qualifiziert werden, um diese neuen bzw. veränderten Prozesse erfolgreich umzusetzen.

Die Prozesslandkarte 4.0 des BGL hilft, digitale Prozesse für den Landschaftsbau sichtbar zu machen und mit messbaren Parametern auszustatten.
Das Pilotprojekt zur Digitalen Baustelle setzt bei Punkt 3, der „Befähigung“ der Akteure an. Vor diesem Hintergrund haben der Verband Garten,- Landschafts- und Sportplatzbau NRW und das AuGaLa zusammen mit der Landwirtschaftskammer und den DEULA-Schulen einen Kurs entwickelt, der Auszubildenden wichtige digitale Kompetenzen vermittelt.

Welche Inhalte werden vermittelt?

Der ganzheitliche Ansatz steht im Fokus. Alle Inhalte sind in die Abwicklung einer in sich geschlossenen (fiktiven) Baustelle integriert. Konkret lassen sich drei Teilbereiche abbilden: 

Was ist der Mehrwert?

Die Auszubildenden lernen mit modernen, digitalen Medien und Maschinen eine Projektbaustelle eigenverantwortlich vorzubereiten, durchzuführen und zu kontrollieren. Konkret wird ein Kundenauftrag auf einem digitalen Endgerät ausgegeben. Mit Soft- und Hardware wird die gestellte Aufgabe selbständig auf einer Projektbaustelle bearbeitet. Der Unternehmer befähigt so seine zukünftigen Fach- und Führungskräfte, digitale Prozesse sinnvoll auf der Baustelle umzusetzen.

Einen guten Eindruck zur Umsetzung des Kurses erhalten Sie im YouTube-Video der DEULA Warendorf:

Wie digital ist der Landschaftsbau?

Um den aktuellen Stand der Digitalisierung im Landschaftsbau zu erfassen, wurden über 600 Ausbildungsbetriebe in NRW befragt. Inwiefern bereits digitale Prozesse bei den befragten Unternehmen eingebunden werden, zeigt die nachfolgende Grafik:

Bei der überwiegenden Zahl der Befragten spielt die Einbindung digitaler Prozesse schon heute eine wesentliche Rolle. Dabei ist die Identifizierung von Prozessen, welche sich am sinnvollsten im Landschaftsbau digitalisieren lassen, sicherlich eine Herausforderung. Die für das Pilotprojekt vorgesehenen Inhalte erfuhren überwiegend positive Resonanz. Bestätigt wurde dieses Bild durch die nachgelagerte Befragung der Teilnehmer.

Ihr Ansprechpartner:

Karl Jänike

stellv. Geschäftsführer, Referent für landschaftsgärtnerische Fachgebiete, Geschäftsführer LAGL e. V.
(02 08) 8 48 30 – 36