Wasser je nach Wetter
Tatsächlich leistet eine Bewässerungsanlage auch einen Beitrag zum bewussten Umgang mit der immer wertvolleren Ressource Wasser. Wasser wird nur dort und nur dann gegossen, wo und wann es gebraucht wird. Eine halbautomatisierte Anlage gießt zu festgesetzten Zeiten über einen festgelegten Zeitraum; eine „intelligentere“ vollautomatisierte Anlage dosiert die Wassergabe entsprechend der Wetterlage. Zwei Möglichkeiten kommen dabei in Betracht: Zum einen eine WLAN-Anbindung an die nächstgelegene Wetterstation, so dass die Wetterdaten genutzt werden können; zum anderen ein Regensensor im Garten, der die Niederschlagsmenge direkt vor Ort misst.
„Eine vollautomatisierte Anlage ist auf jeden Fall empfehlenswert, weil die Wasserabgabe dann ohne Dazutun des Gartenbesitzers je nach aktueller Situation erhöht oder zurückgefahren werden kann – ganz nach dem Motto: so viel wie nötig, so wenig wie möglich“, so Jens Uphaus. „Letztlich gibt es auch nichts Besseres als den Regen aus der Natur für die Pflanzen. Denn der hat – im Gegensatz zum Wasser aus der Leitung oder aus dem Brunnen – einfach die richtige Temperatur.“ Ideal für die Versorgung des Rasens ist im Übrigen die Kombination einer Bewässerungsanlage mit einem Rasenroboter.
Bewässerungsanalgen können bis in den Herbst hinein installiert werden. Die Bodentemperatur sollte bei über 10 Grad Celsius liegen. Ein guter Zeitpunkt sind die Neuanlage des Gartens oder Umgestaltungen mit Gehölzpflanzungen, die dann von Beginn an Unterstützung beim Wachstum erhalten. Aber auch im „laufenden Betrieb“ kann eine solche Anlage jederzeit verbaut werden. Der Eingriff in den Garten ist vergleichsweise gering, allerdings, so schmunzelt Jens Uphaus: „So intelligent die Anlagen sind: Sie können das Wasser nicht beamen. Wir müssen schon Schläuche im Garten verlegen.“
Rasenberegnung. Für die Schläuche, die zu den Rasensprengern führen, werden in der Regel Gräben von 40 Zentimeter Tiefe und 10 Zentimeter Breite ausgehoben. Die Stellen werden danach mit Rollrasen verschlossen, können aber auch angesät werden.
Beetbewässerung. Für Beete ist eine Tropfbewässerung vorgesehen. Die übliche Form ist die einer Bewässerung mit oberirdisch verlegten, also sichtbaren Schläuchen. Inzwischen gibt es aber auch Schlauchsysteme für die Verlegung im Boden, die mit einem Einwurzelungsschutz versehen sind. Jede Methode hat Vor- und Nachteile: Unterirdisch verlegte Schläuche können bei Gartenarbeiten im Beet leicht beschädigt werden, dafür kommt das Wasser besser an die Pflanze. Bei oberirdisch verlegten Schläuchen kann man die Funktion besser kontrollieren.
Grundsätzlich bedienen sich Bewässerungsanlagen heute einer ausgereiften Technik, betont Jens Uphaus. Während die Bewässerung in Deutschland erst vor einigen Jahren so richtig Einzug gehalten, sind andere Länder schon viel weiter: In den USA gibt es schon seit Jahrzehnten Bewässerungssysteme im Privatgarten, in Spanien findet man im öffentlichen Raum kaum noch ein Beet, das nicht über eine Tropfbewässerung verfügt. Die Systeme sind wartungsfrei. Lediglich im Winter muss das Wasser bzw. der Druck abgelassen werden, um keine Frostschäden zu riskieren.