Peter Rose

„Jeder kann etwas tun!“

Ein GaLaBau-Unternehmen mit nachhaltigem Engagement

Die Peter Rose Garten- und Landschaftsbau GmbH geht auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit mit gutem Beispiel voran: Das Unternehmen hat bereits am Projekt „Ökoprofit“ teilgenommen, den Klimavertrag der Stadt Münster unterschrieben und nun auch als einer von zwei Pionier-Betrieben einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht nach DNK-Standard (=Deutscher Nachhaltigkeitskodex) veröffentlicht.

Im Interview mit dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) spricht Geschäftsführer Peter Rose unter anderem über seine Gründe, ein nachhaltiges Unternehmen zu führen, und die Optimierung der betrieblichen Prozesse.

Peter Rose

Was war denn Ihre Motivation, sich dem Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen zu widmen? Gab es da ein ausschlaggebendes Ereignis?

Rose: Das Thema Nachhaltigkeit begleitet mich schon eine ganze Weile. Bereits 2016 haben wir als Unternehmen erfolgreich an dem vom NRW-Umweltministerium geförderten Projekt „Ökoprofit“ teilgenommen. Im Februar vergangenen Jahres habe ich eine Infoveranstaltung des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e. V. (VGL) besucht. Dort habe ich die Herren Meinen und Meyer der Unternehmensberatung Kullmann und Meinen GmbH kennengelernt. Im Anschluss nahm Herr Meyer mit mir Kontakt auf. Er fragte, ob ich Interesse an der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts hätte. So kam eins zum anderen.

Foto: Peter Rose ist Geschäftsführer und Inhaber der Peter Rose Garten- und Landschaftsbau GmbH. Mit seinem nachhaltigen Engagement geht er in der Branche voran. 

Für den Garten- und Landschaftsbau ist das Einreichen eines Nachhaltigkeitsberichts bislang noch keine Pflicht. Wieso haben Sie sich dennoch dazu entschieden, bereits jetzt einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen?

Rose: Die Entscheidung fiel aufgrund des Austauschs mit der Unternehmensberatung. Die Erstellung des Berichts unterstreicht aber auch unser unternehmerisches Verständnis für die Bedeutung von Nachhaltigkeit.

"Wir möchten gerne Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen und als Vorbild vorangehen."

Indem wir transparent über unsere Nachhaltigkeitsbemühungen berichten, zeigen wir nicht nur unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft. Wir setzen auch einen positiven Standard für andere Unternehmen unserer Branche.

Projekt von Peter Rose_ein KiTa Aussengelände
Zusammenführen und analysieren von Daten

Wie sind Sie bei der Erstellung des Berichts denn vorgegangen?

Rose: Mir war es wichtig, Kolleginnen und Kollegen aus jedem Unternehmensbereich einzubinden. Gemeinsam haben wir eine Art internen Workshop organisiert. Wir haben interne und externe Stakeholderinnen und Stakeholder identifiziert, Daten gesammelt und Analysen durchgeführt. Außerdem haben wir unseren ökologischen Fußabdruck, soziale Auswirkungen und wirtschaftliche Leistungen unserer Unternehmens-Tätigkeiten bewertet. Auf Basis dessen konnten wir Nachhaltigkeitsziele erarbeiten.

In welchen Feldern im Garten- und Landschaftsbau sehen Sie das größte Potenzial, nachhaltig zu sein?

Rose: Es gibt einige Felder, die großes Potenzial bieten, nachhaltig zu sein. Zum Beispiel das Wassermanagement und die Pflanzenauswahl und -pflege. Diese Faktoren sind allerdings letztendlich von unseren öffentlichen Auftraggeberinnen und Auftraggebern abhängig. Auch das Thema Müllvermeidung hat einen hohen Stellenwert für mich. Ich achte sehr auf die Vermeidung von Müll und die Reduktion des Energieverbrauchs während der Bauprozesse und versuche dies kontinuierlich weiter zu optimieren. Auch das Recyclen verschiedener Stoffe ist mir wichtig. Wir besitzen eine Siebmaschine. Somit können wir bereits Boden in kleinen Mengen wiederverwenden.

Bienenfreundliche Pflanzenauswahl

Und im Gegensatz dazu: In welchen betrieblichen Bereichen ist die Umsetzung nachhaltiger Arbeitsprozesse schwieriger?

Rose: Schwierigkeiten sehe ich insbesondere bei der Materialbeschaffung und der Entsorgung von Abfällen. Hierfür gibt es einfach noch zu wenige Lösungen. Auch wenn wir das Thema Recycling bereits anpacken, machen uns Vorgaben, wie beispielsweise die Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz, oft einen Strich durch die Rechnung. So müssen wir auch gering belastete Böden transportieren, um diese vorschriftsmäßig zu lagern und entsorgen zu können. Da gibt es Verbesserungsbedarf!

Welche organisatorischen Dinge gilt es, bei der Arbeit an einem Nachhaltigkeitsbericht zu beachten?

Rose: Am besten ist es, man nimmt das Thema Nachhaltigkeit als Chef selbst in die Hand. Die Vor- und Nachbereitung der Berichtserstellung sind am zeitaufwändigsten. Diese Zeit muss man sich aber nehmen. Die Unternehmensberatung hat uns zwecks Organisation und Zeitplanung einen klaren Rahmen vorgegeben. Das war sehr viel wert und hat uns entlastet. Die Dauer des Prozesses hängt stark von der Unternehmensgröße, der Komplexität der Geschäftstätigkeit und der Verfügbarkeit von Daten ab. Ich schätze, man muss abhängig von diesen Faktoren mehrere Wochen bis Monate einplanen.



"Die Verantwortung der Umwelt gegenüber gilt für alle Betriebe."

Wie möchten Sie weiterhin oder auch zukünftig das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Betrieb voranbringen? Gibt es da etwas, was Sie auf mittlere oder langfristige Sicht noch planen?

Rose: Aktuell möchten wir die Veröffentlichung unseres Nachhaltigkeitsberichts medial aufbereiten, beispielsweise mit Presseberichten. Wir möchten hier so transparent wie möglich sein. Denn wir gehen auch Partnerschaften mit anderen nachhaltig orientierten Unternehmen ein, um das Maximum herauszuholen. Ich werde mich weiterhin in besonderem Maß der Müllverwertung und dem Recycling widmen und intern weitere Workshops zum Thema Nachhaltigkeit anbieten. Unsere Ziele werden wir regelmäßig überprüfen und aktualisieren. In diesem Jahr haben wir auch den Klimavertrag der Stadt Münster unterschrieben.

Welche Betriebe, insbesondere im Garten- und Landschaftsbau, sollten sich Ihrer Einschätzung nach mit dem Thema Nachhaltigkeit in ihren eigenen Unternehmensstrukturen schon jetzt auseinandersetzen?

Rose: Natürlich sollten sich die Bemühungen um eine nachhaltige Unternehmensführung an der Unternehmensgröße orientieren. Aber: Jeder kann etwas tun! Unternehmen sollten zunehmend sensibilisiert werden, um den Herausforderungen des Klimawandels und des Umweltschutzes gerecht zu werden.

Was empfehlen Sie anderen Betrieben zum Einstieg in eine nachhaltigere betriebliche Führung?

Rose: Nicht zu lange überlegen! Am besten ist es, einfach zu machen. Um erfolgreich das Thema Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb anzugehen, muss aber natürlich die Bereitschaft und die Akzeptanz hierfür innerhalb des Unternehmens vorhanden sein.

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